Frauen als Instrumentalistinnen im 19. Jahrhundert
Die musikalische Karriere der Dorette Spohr
DOI:
https://doi.org/10.59714/stimme.v202417Schlagworte:
Frauen in der Musikgeschichte, historische Musikwissenschaft, InstrumentalistinnenAbstract
In der Musikgeschichte wird bisher vor allem Werk und Schaffen männlicher Instrumentalisten und Komponisten betrachtet. Die Errungenschaften und Laufbahnen von Musikerinnen stehen in der Forschung meist im Hintergrund. Um dem entgegenzuwirken, wird anhand der Biografie von Dorette Spohr, einer Harfenistin und Pianistin des frühen 19. Jahrhunderts, aufgezeigt, dass Instrumentalistinnen vor allem im Zwiespalt zwischen Karriere und Familie gestanden haben. Anhand der Selbstbiographie ihres Ehemanns Louis Spohr sowie einigen Konzertberichten werden Faktoren herauskristallisiert, die das Schaffen von Dorette Spohr historisch kontextualisieren, Hindernisse aufzeigen und den Blick der Gesellschaft auf die musizierende Frau des 19. Jahrhunderts demonstrieren.
Vor allem soziale Herkunft und familiäre Umgebung sind essenzielle Voraussetzungen. Mit der Familiengründung und einem sich verschlechternden Gesundheitszustand rückt Dorettes musikalische Karriere in den Hintergrund.
Ihr Beispiel zeigt, dass Frauen als Instrumentalistinnen stets zwischen ihrer Karriere und ihren gesellschaftlichen Zwängen als Mutter und Frau stehen und sich letztendlich meist für letzteres entscheiden müssen.