„[Der] wahre Skrjabin zeigt sich“
Alexandr Skrjabins 3. Sonate fis-moll Op. 23 als Vorbotin späterer Entwicklungen
DOI:
https://doi.org/10.59714/stimme.v202559Abstract
Der russische Komponist Alexander Skrjabin hat insgesamt zehn Klaviersonaten komponiert, die sich über sein gesamtes Schaffen erstrecken. Dadurch lässt sich seine kompositorische und philosophisch-theosophische Entwicklung, die im Spätwerk deutlich ausgeprägt ist, gut nachverfolgen. Diese finden vor allem auf formaler, struktureller, harmonischer sowie semantischer Ebene statt. Dabei ist die der frühen Phase zugeordnete Dritte Sonate op. 23 (1897/98) die erste Sonate, bei der die ebengenannten Elemente schon auf Skrjabins letzte Kompositionsphase hinweisen und sich ihr annähern. Verantwortlich dafür zeichnet sich ein poetischen Text, der der Sonate vorangestellt ist. Durch ihn wird z.B. bereits die symbolisch-semantische Ebene mit ihrem Ekstase-Ziel im letzten Abschnitt der Sonate musikalisch angedeutet, genau wie das allmähliche Verlassen der Dur-Moll-Tonalität zugunsten des mystischen Akkordes.